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7.8.2006

Keine Ruhe kehrt ein. Nicht zu fassen, was hier wieder so abläuft. Aber der Reihe nach.

Zuerst mal hab ich ja auf Kraftis Geburtstag in Höhrgrenzhausen Teile meiner Lichtinstallation aufgebaut und getestet und meine neu umgebaute mobile Gartensoundanlage auf Herz und Nieren geprüft. Super - Super - Super. Eine tolle Party und meine Systeme haben excellent funktioniert. Die Gartenbeschallung ist ja mit einem Nachbarn schonenden Schallauslöschungs - System ausgestattet. Obwohl das vielleicht gar nicht nötig war, denn als wir gegen 16 Uhr in Höhrgrenzhausen eintrafen, waren vor dem Haus die Straßenarbeiten noch nicht abgschlossen und die Steinverdichtungsmaschine machte einen derartigen Höllenlärm, daß man sein eigenes Wort nicht verstehen konnte. Später zeigten dann die Kirchturmglocken auf ebenso eindringliche Weise, warum das Städtchen Höhrgrenzhausen heißt. Wohlmöglich hätte sich auch keiner beschwert, wenn wir die Bühnenanlage von AC/DC aufgebaut hätten. Spaß beiseite, der Sound und die Wirkungsweise der Gartenanlage waren echt klasse. Wir konnten um 3 Uhr nachts im Garten sehr laut und vor allem auch supersoundmäßig Metallica hören, ohne daß die Nachbarn etwas mitgekriegt haben. Lilian Maria ist extra aus Berlin angereist und hat mit Rolf so coole Livemusik vorgetragen, daß sie direkt für den nächsten Tag zu einem Folge Konzert gebucht worden ist. Ich hab auch ein wenig Video davon und die Tage gibt es das hier auch zu sehen. Morgen wird es die Filme jedenfalls schon in der JB's Bar im Malkasten zu sehen geben und natürlich Teile des Schlonz Videos. Fotos gibt auch etwas später.

Soviel zu den guten Nachrichten. Die Teile der Lichtinstallation, die auch super funktioniert haben auf der Gartenparty, gehören zu einem größeren Objekt, welches als Lichtinstallation für die riesige Deutsch - Niederländische Gemeinschaftsausstellung im Innenhof des Museum Kunst Palast, dem Ehrenhof geplant ist. Die Austellung trägt den Titel BODY IN THE BLUE und läuft vom 16. bis zum 19. August 2006. Sie ist im Rahmen des diesjährigen 1. Quadriennale Themas "Körperwelten" und es sind über 100 Düsseldorfer und holländische Künstler aus Breda daran beteiligt. Vorbereitungen und Organisation laufen seit mehr als einem halben Jahr. Für dieses riesige mit dem Aufbau und Abbau eine Woche dauernden Mega Kunst Event zahlen die Künstler selber. In Eigenorganisation der Künstlergruppen WP8 aus Düsseldorf und Noisivision aus Holland entstand ein junges hochkarätiges Ausstellungskonzept, einzig gefördert durch das Niederländische Konsulat, das die An und Abreise der holländischen KollegInnen unterstützt. Die etwa 40 holländischen KünstlerInnen kampieren in dieser Woche in einer großen Jurte (ein Zelt, ähnlich wie die mongolischen Zelte) im Ehrenhof. Damit sind die Kunstwerke auch sozusagen beaufsichtigt und natürlich haben die Holländer einen Schlafplatz. An den 4 Tagen der Ausstellung sind von Nachmittags bis spät Abends jede Menge Events. Gegen 20 Uhr finden Konzerte statt und ab etwa 22 Uhr werden Künstlerfilme gezeigt. Am letzten Tag der Ausstellung gibt es ein großes Fest. Doch nun das:

10 Tage vor der lange vorbereiteten Openair Ausstellung erreicht die Organistoren der Veranstaltung die unbegründete Kündigung des Gartenamtes, mit dem schon im April ein Vertrag über die Nutzung der Wiese unterschrieben worden ist. Alternativ wird ein leider überhaupt nicht nutzbarer Platz vorgeschlagen, der direkt neben einer Hauptverkehrsstraße liegt und auf dem es daher völlig unmöglich ist, Filme zu zeigen, oder Konzerte aufzuführen. Was geht da vor?

Folgendes hat sich ereignet: Am Freitag, dem 18.8.2006 feiert Herr Körber seinen Geburtstag im Robert Schuhmannsaal, der sich im Gebäude des Museums befindet. Herr Körber ist der Chef der Metro (nix U-Bahn sondern ein Großhandelsunternehmen) und ist 60 geworden. Er feiert seinen Geburtstag nachträglich. Wie heute der Presse (WZ) zu entnehmen ist, werden einige illustre Gäste zu dieser Feier erwartet, sogar die Bundeskanzlerin Frau Merkel. Aha, da will man also keine Kunst sehen bei dem Geburtstag. Aber weshalb man dann eine ganze Woche wegen einem Tag canceln will, ist völlig unverständlich. 10000 Einladungskarten wurden verteilt, 1000 Plakate sind großteils schon aufgehängt, mehr als 100 Künstler haben monatelang für diese Ausstellung gearbeitet und tausende von Besuchern werden erwartet, von denen einige möglicherweise gar nichts davon erfahren, daß die Ausstellung wegen eines Geburtstages abgesagt wurde. Unfaßbar.

Heute und morgen werden die letzten Verhandlungen in dieser Sache geführt. Wir, also die teilnehmenden Künstler machen als letzte Möglichkeit den Vorschlag, die Ausstellung bis zum Mittag des 18.8. komplett abzubauen, um Sie am nächsten Tag wieder aufzubauen. Das ist zwar eine kaum vorstellbare Riesenarbeit, aber wir betrachten das als Performance. Noch ist mir nicht bekannt, wie die Verhandlungen nun ausgehen.

Morgen in der JB's Bar gibt es die neuesten News.

Nach der Verleihung des Heinrich Heine Preises haben wir hier also das neueste Kulturchaos in Düsseldorf... Schön, das mir Hans Henin vor einigen Wochen ein Plakat zugeschickt hat, indem er das Chaos mit dem Heine Preis künstlerisch verarbeitet hat. Zum Schluß also das Plakat zur Verleihung des Heine Preises 2006 von Hans Henin.

Heinrich Heine 2006

bis später

9.8.2006

Tja, trotzdem ich ja gestern im WP8 war, weiß ich jetzt immer noch nicht, was nun mit der Ausstellung ist, da kommt grade eine Info rein:

Unglaublich aber wahr,

Die Veranstaltung im Ehrenhof mit Zelt und Holländern und und und.. ist von der Stadt im speziellen vom Gartenamt einseitig gekündigt worden mit der Begründung, daß das Kunstprojekt zu groß geworden sei. Das Projekt hat zuviel Zuspruch bekommen, zuviele erstklassige Künstler haben zu viele und zu gute Arbeiten vorgelegt, so daß der Ehrenhof zu klein geworden wäre!? Herrgottsakramentnochmal sind die denn komplett verrückt geworden? Über 100 Künstler arbeiten da umsonst ohne jede Bezuschussung ein halbes Jahr lang und dann wird dieses Projekt abgeschossen, weil es zu groß geworden wäre? Ich will jetzt mal gar nichts darüber schreiben, daß die Stadt gerade einen Tempel für den Lüpertz direkt am Ehrenhof mit 800 000 Euro bezuschußt hat. Na ja, der ist offenbar nicht zu groß. Man sieht hier ganz deutlich eine typische M Geschichte.

Nun findet das Projekt nicht im Ehrenhof statt und wird daher in ganz Düsseldorf an unterschiedlichsten Orten dezentral in einem anderen Zeitplan stattfinden. Genaue Termine und Orte werden grade erarbeitet. Da der Ehrenhof zu klein geworden ist, nehmen wir jetzt die ganze Stadt. Das wird eine tolle Dokumentation werden.

Das Schlonz ist ja auch dezentralisiert worden. Da wächst auch das Dokumaterial vom letzten Tag. (sh. Seite 60) Der Vofi hat mir da noch ne Super Fotoserie vorbeigebracht, die ich später hier reinwerfe. Auch das eschlonz entwickelt sich prächtig. Dort ist unser verschobenes Konzert schon Thema.

Mann, Mann, Mann, da wartet man ein Jahr auf seinen Konzerttermin für 3D Musik, das letzte Jahr war das 3D Konzert ja im Malkasten (sh. Seite 53), und dann wird der Termin eine Woche vorher gecancelt. Da machste was mit. Aber ich werde dieses Jahr noch ein 3D Konzert geben. Da der Ehrenhof ja dafür zu klein ist, muß es wohl etwas größeres werden. Mal sehen.

Am Samstag dem 12.8. ist aber jedenfalls das Wiufest im Ehrenhof. Soweit ich weiß hat auch keiner weit und breit Geburtstag gehabt und es ist auch nicht zu groß anscheinend, so daß man sich da schön treffen kann und die neuesten Infos zu den geänderten Ausstellungszeiten erfährt. Auch hat man da so ein Schlonz Feeling. Und nicht zuletzt wollen wir dort zu später Stunde ein neues Waffelrezept ausprobieren.

bis denne

11.8.2006

Die Sache mit der Ausstellung macht mich richtig fertig. Fieberhaft hab ich mir in den letzten Wochen ein paar Euro vom Mund abgespaart, um mein Objekt zu finanzieren, jetzt kann ich es erstmal gar nicht zeigen. Und da sind noch einige andere Künstler, die ihr Künstlerblut in die Ausstellung gesteckt haben. Die Holländer sind stinksauer, immerhin mußten Sie sich ja alle für eine Woche Urlaub nehmen, Termine verschieben undsoweiter. Ich bin da sehr auf die holländische Presse in der Sache gespannt. Hier ist seit dem Artikel in der Wz vom Montag noch kein weiterer Zeitungsartikel in meine Hände gefallen. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Angelegenheit von der hiesigen Presse unter den Tisch gekehrt wird. Ich hab den Body in the Blue Blues.

Die neuen Pläne der Organisatoren der Ausstellung bestehen in einem Buch, das die Ausstellung dokumentieren wird. Die verlegte, dezentralisierte und dann im Buch wieder zusammengeführte Ausstellung.

Das ist ein schöne Idee, aber ich finde nicht, daß man die Verantwortlichen für diese Schweinerei so einfach davon kommen lassen darf. Sonst verbrennen sie uns am Ende noch die Bücher. Die Rücksichtslosigkeit und Arroganz mit der da mit echter gemeinnütziger Kulturarbeit umgegangen wird, ist beschämend und demütigend für über 100 beteiligte Künstler aus zwei Ländern. Und auch andere Künstler sind fassungslos und empört. Es wäre angebracht den für diese Schweinerei Verantwortlichen die Kunst zu verweigern. Keine Konzerte oder Kunstwerke oder Filme mehr für diese Personen. Die verantwortlichen Personen mit einem Kunstboykott belegen. Das würde aber nicht leicht werden.. Zudem stinkt die ganze Geschichte gewaltig nach Pferdemist. Da war doch diese alte Geschichte mit der Königsallee. Woher kam nochmal der Name Königsallee?

später mehr

später

viel später (nachtrag vom 24.10.2006) weiter mit Body in the Blue lebt incl. Movie

Gestern bin ich ja mal kurz über die Ratinger Straße gegangen. Wo das Schlonz wa, ist irgendwie schon nach einer Woche so ein Hühnerhugo Feeling eingetreten. Der Hühnerhugo war eine stadtbekannte Hähnchenbraterei und so berühmt, daß schon Marius Müller Westernhagen darüber gesungen hat. Seitdem der geschlossen hat, ist dort seit mehr als 10 Jahren ein stadtbekanntes Loch. Mit Brettern vernagelt und einfach ein Schandfleck. Ich weiß nicht wie das so schnell ging, innerhalb von 10 Tagen wirkt das Schlonz schon wie ein Loch auf der Ratinger Straße. Übrigens sieht das Haus auf der Parkstraße, indem ich 17 Jahre lang gelebt habe, mitlerweile seit 4 Jahren auch aus wie ein Loch. (sh. Seite 27) Und wo die fulminante Ausstellung Body in the Blue stattfinden sollte, wird auch nur gähnende Leere in der nächsten Woche sein. Das Kopiergeschäft, indem ich die Druckvorlagen für meine Bücher gelagert hatte, gleicht auf bizarre Weise seit April einem Loch. (sh. Seite 56) Meine Druckvorlagen sind seitdem verschollen, aber ich werde in nächster Zeit eine neue Auflage herstellen. Nicht zu vergessen das Loch, daß meine gesamten Musikinstrumente hinterlassen haben (sh. Seite 5). Mir geht diese Durchlöcherei langsam aber sicher auf den Nerv, da gibt es schon die nächsten Horrornachrichten: Der Strand (sh. Seite 36) soll angeblich nächstes Jahr eingezäunt werden, Zutritt verboten! Und das ist noch gar nichts, gegen die Ereignisse 2000, die in einem meiner Bücher stehen. Nun habe ich mich entschlossen dieser ganzen Durchlöcherei etwas entgegenzusetzen. Ich starte eine neue Offensive. In der nächsten Zeit will ich hier mehr Fotos, mehr Filme und mehr von meiner Musik zeigen. Um diesen Löchern "Etwas" entgegenzusetzen. Ich beginne ganz einfach mit der feinen Fotoserie vom Vofi vom letzten Tag vom SChlonz, der das ganze Leben zeigt, was in diesem Lokal war, das innerhalb von 10 Tagen schon zu einem Loch geworden ist.

Vofi's Fotos
vom Schlonzende

Ach ja, die Sache mit der Königsallee... Da hat mal ein König Düsseldorf besucht und ritt über diese Allee, die damals noch einen ganz anderen Namen hatte (Kastanienallee). Dieser König wurde damals dort von Düsseldorfer Künstlern und Bürgern mit Pferdemist beworfen. Die Stadt hat dann als Entschuldigung die Straße in Königsallee umbenannt. Dennoch kam dann kein König mehr so gerne nach Düsseldorf.

Vielleicht sollen hier ja die Düsseldorfer Künstler provoziert werden, um wieder mit Pferdemist zu werfen? Vielleicht sind wir Künstler ja nur Teil einer subtilen Intrige, bei der wieder einmal der höchste Staatsträger beleidigt werden soll? Da wäre es doch mal richtig spannend herauszufinden, wer denn nun diesen Kunstskandal mitten in der ersten Quadriennale in Düsseldorf verursacht hat? Vielleicht sind die Reichen und Mächtigen, um die es hier geht, gar nicht über diesen Skandal informiert und sollen sozusagen in den offenen Pferdemist laufen?

Ich kann den Pferdemist in dieser Angelegenheit schon fast auf meiner Tastatur riechen.

Daher öffne ich jetzt nochmal meinen Livefoto - link, diesmal gibt es aber erstmal wieder eine Handyleerung. Damit ich wieder ein bißchen Platz auf meinem Handy bekomme, gibt es jetzt dieses Substrat des letzten halben Jahres hier auch als Fotoshow zu sehen.

x-maxx
handyleerung 11.8.2006

So, jetzt bin ich fast durch, jetzt noch die Verantsaltungshinweise für die nächsten Tage:

Heute 11.8.06 ab 22 Uhr im Wp8 open beamer mit "u clips" von Jochen Saueracker und news.
Morgen 12.8.06 ab 14 Uhr das Wiu Fest im Ehrenhof.
Dienstag 15.8. 06 ab 19 Uhr gibt es 4 Ausstellungseröffnungen, Hubert Martin, der scheidende Direktor des Museum Kunst Palast erhält den Ehrenring des Malkasten und ab 21 uhr 30 spielen die Dativ Boys im Künstlerkeller. Alles im Malkasten. Die JB's Bar hat an diesem Tag geschlossen.

see yah

15.8.2006

Hatte viel zu tun, obwohl es jede Menge zu schreiben gibt. Das Wiu Fest war mal wieder wunderbar. Dieses Jahr haben wir die Waffelbude auch wesentlich weniger verwüstet, als die Jahre zuvor. Die neu kreierte Würzwaffel für den späten Abend war ein voller Erfolg. Leider konnte ich keine Fotos von Blick machen, die mir mal wieder sehr gefallen haben, da ich in deren Spielzeit unendwegt Waffelteig rühren mußte. Obwohl es zweimal ordentlich geschüttet hat, war das Fest gut besucht und die Atmosphäre typisch Wiu, alle happy. Ganz offiziell und überraschend traten Andy und Marille auf die Bühne und verkündeten stolz, daß es nun einen neuen Verein in Düsseldorf gebe, den SchlonzKomm Verein, der da weitermacht, wo das Schlonz aufgehört hat. Am Donnerstag dem 17.8.2006 gibt es die erste Vereinsversammlung, bei der auch dem Verein beigetreten werden kann. Tatsächlich findet dieses Treffen in den ehemaligen Räumlichkeiten des Schlonz statt. Allerdings muß man sich seine Getränke und gegebenfalls auch seinen eigenen Stuhl mitbringen. Dem nun geschlossenen Schlonz wird ein Kranz hinterlegt. Zu diesem Abend ist jedermann eingeladen und ich bin sehr gespannt, wie diese Geschichte weitergeht. Auf jeden Fall eine tolle Initiative. Zum Wiufest noch mein kleiner WiuFotopool und das ganze noch als Wiu Foto show.

Wie erwartet habe ich jetzt nichts mehr über Body in the Blue in den Zeitungen gelesen. Ist ja auch klar, jetzt werden die teuren Events der Quadriennale in den Zeitungen angekündigt. Bis auf wenige Ausnahmen werden dabei in erster Linie Werke von schon lange gestorbenen Künstlern gezeigt. Obwohl ich da prinzipiell gar nichts gegen habe, erzeugt es doch einen schalen Geschmack auf der Zunge, wenn man dann sieht, wie die lebendigen Künstler behandelt werden. Unwillkürlich frage ich mich, wieso man den Erben oder Besitzern der Kunstwerke aus vergangener Zeit soviel Geld hinterherwirft, während man den jungen, aktiven Künstlern sogar die Möglichkeit der selbstfinanzierten Ausstellung nimmt? Gestern wurde beispielsweise ein bekanntes Kunstwerk von Kricke, der vor 20 Jahren starb, etwa 4 Kilometer den Rhein lang transportiert, nämlich vom heutigen Vodafone Haus auf den Brunnen im Ehrenhof. Bei dieser teuren Umstellung hat man aber versäumt, die Funktionsfähigkeit des Brunnens im Ehrenhof aufrecht zu erhalten. Das zeigt genau den Aberwitz dieser Quadriennale. Da wird für viel Geld ein stadtbekanntes Kunstwerk für eine Weile ein paar Kilometer versetzt, dafür wird aber ein Brunnen geopfert. Hätte man das nicht besser machen können? Bestimmt hätte man.

Typischerweise gibt es auch keine Nachpresse zum Wiufest. Dafür hat aber die Rheinische Post das Wiufest in einem Artikel angekündigt, allerdings wurde das Fest für den 13.8. angekündigt. Als wir also am Sonntag schön abgebaut und aufgeräumt haben, tauchten gut und gerne 20 Familien mit ihren Kindern auf, die zum Wiufest wollten. Die waren natürlich schwer enttäuscht. Andererseits frage ich mich, wieso ca. 2000 Leute zum richtigen Termin zum Fest kommen, während auf die Zeitungsente nur ca. 20 Familien hereinfielen?

Es ist was faul in Düsseldorf.

Zum SChluß nocheinmal meine Weihnachtskarte von 2001:

Nur ein toter Künstler ist ein guter Künstler?

bis später

17.8.2006

Das Beste, das ich inden letzten zwei Tagen gehört habe, war von Kai Kaul:

"Kunst ist wie Wasser, Sie findet immer ihren Weg."

bis denne

18.8.2006

Heute wäre also mein diesjähriges 3D Konzert gewesen. Tja... Dennoch ist es zur Zeit alles andere als langweilig. Sehr spannend waren jedenfalls die Reden zur Überreichung des Ehrenringes des Malkastenvereins an Jean Huber Martin. Martin ist der ehemalige Direktor des Museum Kunstpalast, dem laut rheinischer Post von der Stadtverwaltung gekündigt worden ist. Seit der Neueröffnung des Museums vor 7 Jahren hat er hier tolle Arbeit geleistet. Möglicherweise haben wir es seinem Nachfolger zu verdanken, daß unsere Ausstellung abgesagt wurde. Zu den Reden: Robert Hartmann, der Vorsitzende des Malkastenvereins, brachte es direkt auf den Punkt, indem er über nachschaffende Kunst und neuschaffende Kunst sprach. Nachschaffende Kunst ist die Kunst, die nach dem Tod eines Künstlers weiterschaft im Werk des verstorbenen Künstlers. Neuschaffende Kunst ist die Kunst von lebenden Künstlern. Martin griff dieses Thema dann in seiner Dankesrede auf und sagte über dÜsseldorf, daß er keine andere mittelgroße Stadt kennen würde, in der es viele Künstler lebten. Er bedankte sich bei den Künstlern dieser Stadt und sagte, daß er gerne wieder her käme und deshalb nicht Adieu sondern auf Wiedersehen zu dieser Stadt sage. Mit keinem Wort sprach er über die Stadtverwaltung. Irgendwie ein cooler Typ. Auch Kai Kaul und Melanie Richter waren bei der feierlichen Ring an den Finger Gabe dabei und hörten ebenso wie ich die Anspielungen auf unsere verschobene Ausstellung. Ganz wichtig dabei ist jetzt allerdings, daß wir alle gerade daran arbeiten, wie und wo und wann wir die Ausstellung und die einzelnen Events in Düsseldorf nachholen. Morgen weiß ich mehr darüber. Schließlich fotografierte ich noch den japanischen jungen Künstler Takuma Uematsu mit seiner frisch vermählten Frau, die Takumas Ausstellung im Malkasten sozusagen mit der Hochzeitsreise verbanden.

Gestern wurde das Schlonz mit einer Kranzniederlegung im Schlonz endgültig beerdigt. Im Anschluß wurde die Gründung des SchlonzKomm e.V. offiziell bekannt gegeben, einem neuen Düsseldorfer Künstlerverein, der sich um die Verwirklichung der vielen Ideen kümmern wird, die mit der Schließung des Lokales keinesfalls verloren gingen. Da wird man in nächster Zeit mehr von hören, ähnlich wie von Body in the Blue. Wie geschrieben: Kunst ist wie Wasser, Sie findet immer ihren Weg. Anschließend überfielen wir das Meilenstein und der fröhliche Leichenschmaus war wie in alten Schlonztagen. Das wird was.

Muß jetzt weiter

bis dann

21.8.2006

Das war jetzt auch wieder ein wildes Wochenende. Nachdem ich am Freitag auf Mindix Geburtstag ordentlich Fußball gespielt, danach einem alten Freund die vielleicht letzte Ehre erwiesen hatte, gings ins Wp8 zur Neuorganisation von Body in the Blue. Veranstaltungen sind demnach im Oktober in Deutschland uznd im November in Holland zu erwarten. Selbstverständlich werde ich darüber berichten. Samstag hab ich nun endlich ein Video mit Lilian Maria und Rolf live in Hörgrenzhausen geschnitten. Das Video ist super geworden ***. Bevor es aber hier erscheint, zeige ich es morgen erstmal in der JB's Bar im Malkasten. Da gibt es morgen auch Bilder und Videoschnipsel vom Sonntag am Nürburgring. Da war ich nun das erste Mal in meinem Leben auf einem Autorennen. DTM Meisterschaft. Also ehrlich, ich hatte mich noch nie in meinem Leben für Autorennen intreressiert, aber der Vofi hatte Freikarten und Jörg hat uns flott dahin gebracht. Aber dieser Lärm... unfaßbar. Damit man den Stadionsprecher auch noch hört, wenn die Autos vorbeidonnern sind alle paar Meter diese Schalltrichter montiert, aus denen einen unendwegt ein Sprecher anbrüllt. Erfahrene Besucher tragen daher Ohrenstöpsel. Zudem muß man immer mit militanten Familienvätern rechnen, die unter allen Umständen freie Sicht fordern. Aufregend war es doch ein wenig und wenn meine Ohren aufhören zu rauchen, werde ich es wohl ohne Schaden überlebt haben. Einmal im Leben ist das ok. aber auf Dauer sind Autorennen nix für mich.

see yah

24.8.2006

Betrachten wir mal für einen Augenblick das Internet als Spiegel der Welt... Was sehen wir da? Wir sehen Berge von Spam, Spam hat der Hannes mal als 3d flash gemacht ( wo ist der eigentlich, der flash?), wo einer einem irgendwas wegnehmen will, wie zum Beispiel die Bankdaten etc.. Oder die Geschlechtsorgane vergrößern usw.. Das ist offensichtlich falsch und dennoch gibt es jede Menge Leute, die auf diesen Sch... reinfallen. Das ist nochmal offensichtlich falsch. Ohne das jetzt noch weiter zu vertiefen, kann man sagen, daß da immer wieder Sachen falsch gemacht werden, die man genausogut richtig machen könnte. Das und genau das ist der Trend. Sachen richtig zu machen, die man eben auch falsch machen könnte.

Aber leider sind wir grade in diesem Tal, wo es genau falschrum läuft. Jedermann kann das aber einfach ändern, indem er sich einfach für die richtigen Sachen entscheidet. -.- check that out -.-

Soviel zum Tagesgeschehen. Mein Material wächst und wird derweil immer besser. Vorgestern in der JB's Bar konnte man sich davon überzeugen. Ich schmeiß das Zeug jetzt aber mal nicht (s.o.) einfach so raus, sondern warte bis zur neuen Seite. Die neue Seite. Bald.

Aber schon naht das nächste Wochenende und daher die neuen richtigen Tips:

Zuerst mal die falschen Sachen: Wer dieses 60 Jahre Nrw Poster verbrochen hat, sollte geoutet werden!!! Da gehen wir also schon mal nicht hin, denn dieses Plakat ist unter aller Würde! Ich bin seit meiner Geburt Bürger von Nrw und fühle mich durch dieses Plakat beleidigt.

Am Freitag machen wir (der Klaus und ich) ernst mit der Ost West Freundschaft. Klaus ist Ossi, mich kennt ihr ja schon. Wir machen einen Rio Reiser Abend mit oder ohne Beamer im WP8. Das fängt so um 22 Uhr an und endet in einer Ost West Vereinigung am nächsten Tag.

Am nächsten Tag ist ja schon mal das Kiefernstraßenfest, das ich hier mal als peaceful, phat und richtig erkenne. Gleichzeitig gibt es eine neue Ausgabe der Seminare von Frank Köllges hinter den Häusern der Theodorstraße beim Lücke, bei dem ich gerne wieder mitmische. Und so dazwischen liegen ja die Kunstpunkte, bei denen ich mal das Atelier von Franziska im Atelierhaus auf der Aachener Str. warm ans Herz lege. Außerdem erreicht mich eine Nachricht von Hedwig, holländische Künstlerin, vorgestern in der JB's Bar aufgetaucht, die ihr Atelier auf der Birkenstr. 47 hh hat. Kunstpunkte bis Sonntag.

see yah

28.8.2006

Es nimmt kein Ende, und oder die Provokationen nehmen zu.
Am Freitag besuchte ich mit Adelheid meinen alten Kumpel, auf dessen letzten Geburtstag ich die Woche davor war (s.o.) Er war zwei Stunden vor unserem Besuch friedlich entschlafen. Viele Freunde waren dort und wir bekamen erstmal einen Schnaps bevor wir an sein Totenbett traten. Er sah aus, als wenn er gleich rummoppern würde, wie es seine Art war. Seine Augen waren noch leicht geöffnet. An seinem Geburtstag hatte ich ihm eine gute Reise gewünscht und das war gut, denn ich hab ihn danach nicht mehr lebendig gesehen. Wir mir seine Freunde versicherten, ist er ganz friedlich von unserer Welt gegangen. Und er hat mit dem Krebs, der ihn zerfressen hatte, viel länger gelebt, als es irgendein Arzt für möglich gehalten hatte. Und er war so tapfer, wie es kaum einer erwartet hatte. Jonz.

Anschließend bestritt ich mit dem Klaus den Rio Reiser Abend, Rio Reiser, der vor 10 Jahren aus bis heute ungeklärten Gründen gestorben ist. Zwar war der Abend etwas chaotisch, aber wir zeigten gut 9 Stunden lang Filme mit oder über Rio Reiser und ich muß sagen, daß ich viele Dinge durch die Dokumentationen erfuhr, die mir bislang nicht bekannt waren. Das war schon eine extra Persönlichkeit gewesen. Nicht nur die viele herausragende Musik, die er in seinem Leben geschrieben hatte und die wirklich guten Texte zu seinen Songs, auch die Stationen seines Lebens waren einfach der Kult. Ich hatte den ganzen Abend eine Kerze brennen gelassen.

Am Samstag war ich zum Trauma Entertainment von Frank Köllges in Rath und es war nicht leicht dahin zu kommen. Tatsächlich war etwa 500 Meter vor dem Open Air Area, das seinesgleichen sucht, eine doppelte Straßensperre aufgebaut. Das Gelände ist hinter den letzten Häusern der Theodorstraße, die durch die doppelte Straßensperre an der Ecke komplett gesperrt war. Eine Baustelle oder sowas war in diesem Bereich der Theodorstraße nirgendwo zu sehen. Parken ging auch nicht und ich hatte ja auch meine Instrumente dabei, die ich nun nicht soweit tragen wollte. Es gab also zwei Möglichkeiten, um auf die andere Seite der Absperrung zu kommen, entweder links rum oder zurückfahren und einen anderen Weg suchen. Ich wählte den Weg nach links. Ich fand den kürzesten Weg, etwa 10 Kilometer, über Ratingen, eine anderen Stadt. Die letzten zwei Kilometer orientierte ich mich an den Schildern, die besagten: Durchfahrt verboten, Anlieger frei. Den Weg zurück und durch ein Nadelöhr von Straßen in einer Gegend, die ich nicht kenne, schätze ich auf mindestens 5 Kilometer. Man kann also ohne Übertreibung sagen, daß das Gebiet um das Konzert herum weiträumig abgesperrt war und zumindest auf der Strecke, die ich wählte, noch mit jeder Menge Durchfahrt Verboten Schildern gespickt war. Immerhin konnte ich diese Verbotsschilder als Wegweiser benutzen. Das Veranstaltungsgelände war ein Traum. Eine riesige Bühne mit rundem Kuppeldach vor einer Wiese mit jeder Menge Stühlen und Schirmen darüber wirkte beinahe wie ein Kurheim. Es gab fantastisches Essen, der kulinarische Hochgenuss war der Shinig Burger. Mörder lecker. Wir waren insgesamt nur 5 Musiker und hatten alle an diesem Abend eine großartige Spiellaune und bestimmt zwei Stunden lang gespielt, daß es mir richtig Spaß gemacht hat, wie selten. Alleine durch die weiträumige Absperrung fanden wohl nur 5 Zuschauer dorthin, abgesehn von 9 Typen in schwarzen Anzügen, die sich im Hintergrund herumdrückten.

Das scheint die neueste perfide Strategie von bestimmten Leuten zu sein. Wenn man schon ein Konzert nicht verhindern kann, dann sperrt man einfach die Straßen im Umkreis von ca. 10 Kilometern.

Nach der Nummer mit der kurzfristig abgesagten Ausstellung im Ehrenhof mit mehr als 100 teilnehmenden Künstlern, zur Hälfte etwa aus Holland, kann ich dazu nur noch eins sagen:

Pfui

Bilder und Movies gibt es demnächst auf der neuen Seite.

bis denne

31.8.2006

Dieses andauernde Regenwetter durch den ganzen August kann einen schon runterziehen. Immerhin hab ich erfahren, daß die Straßensperre an der Theodorstraße schon länger da ist. Kein Mensch weiß warum. Aber es gibt jede Menge Sonnenstreifen am Himmel. Jetzt am Sonntag zeig ich zwei Filme im Wortpalast im Stahlwerk, Ronsdorfer Str. 134 in Düsseldorf. Das ist so eine experimentelle Lesung mit Theater und Musik und eben auch zwei Filmen von mir. Na das schauen wir uns mal an.

Und endlich habe ich zumindest mental mit der neuen Serie begonnen, die auf der nächsten Seite beginnt. Dort wird es wieder positiver zugehen, immerhin schimpfe ich ja schon seit ein paar Wochen hier rum. Und dann das Wetter.

Also, ab heute geht es wieder bergauf.

see yah

1.9.2006

Und tatsächlich ist es heute endlich mal ein wenig wärmer geworden. Brrrr, was für ein August. Da mach ich jetzt einen Rückblick und die neue Vorausschau auf der nächsten Seite.

Also umblättern

maxx

x-maxx@web.de

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