26.3.2006
Heute ist der erste wärmere Tag in diesem Jahr. Umschaltung auf Sommerzeit.
Gutes Timing. Nachdem ich den Januar und Februar hauptsächlich mit Frieren
und Hungern verbracht habe, wird es nun neben dem Frühjahrsputz Zeit mal
ein paar dringendere Sachen anzugehen.
Zur Sache: Seit ein paar Tagen sind die lokalen Tageszeitungen nun gefüllt
mit Artikeln über den Abriss des Schlonz.
(sh. Seite
42) Folgendes ist passiert: Das Haus, indem das Schlonz ist, hat
im Januar die Stadt Düsseldorf gekauft. Es soll nun im Laufe des
Jahres abgerissen werden, um mit dem Bau der Tiefgarage zu beginnen,
mit dem
der Bau der Erweiterung des K20 (Kunstsammlung NRW) beginnen soll. An
der Ecke, wo heute noch das Schlonz steht, soll eine prätenziöse
Häuserfassade
mit hohen Bogenfenstern in rotem Stein entstehen. Das Schlonz soll einem
Bürgersaal weichen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist noch, daß das
Schlonz genau auf der sogenannten Kunstachse liegt, einer Art Wanderweg,
der die großen Museen und die Kunstakademie in Düsseldorf
verbindet. Das bedeutet im Klartext:
Wo heute das Schlonz ist, das seit mehr als 20 Jahren ein Treffpunkt der
Kreativen, Studenten der Akademie, Professoren, Filmemachern etc. ist und
das man ohne weiteres als künstlerische Brutstätte weit über
Düsseldorf
hinaus bezeichnen kann, soll nun eine Brauchtumskaserne entstehen. Weg
mit den Kreativen, weg mit den Alternativen, weg mit den Künstlern,
weg mit der Kunst, her mit den Karnevalsvereinen. Und das im Jahr der ersten
Quadriennale
Düsseldorf (sh. Seite
55) zu der ich ja mit
Part 1 (wmv 9) wahrscheinlich
den ersten virtuellen Beitrag geleistet hatte. Wenn man dann ein bißchen
zwischen den Zeilen anderer Zeitugsartikel liest, fällt einem etwas
wie Schuppen von den Augen. Schon vor einiger Zeit hat unser Oberbürgermeister
ein anderes Vorhaben angekündigt.
Er möchte gerne einen Kunststadtteil haben, einen Stadtteil für
Künstler.
So liest man dann in dieser oder in jener Zeitung, in diesem oder jenem
Zeitungsartikel, daß es viele Künstler nach Flingern zieht.
Flingern ist ein innenstadtnaher Stadtteil, der auf der äußeren
Seite der Eisenbahntrasse liegt, was bedeutet, daß er nur über
diverse Eisenbahnbrücken zu erreichen
ist. Anders ausgedrückt heißt das, daß er sehr leicht
zur Innenstadt hin abzuriegeln ist. Ich kann mich also des Eindrucks nicht
erwehren, daß durch
das gezielte lancieren von Zeitungsartikel, in denen Flingern immer wieder
als das Paradies für Künstler erwähnt wird, dem Bürger
unserer kleinen Stadt Flingern als Kunststadtteil verkauft werden soll.
Das perfide daran
ist, daß damit die Künstler aus der Innenstadt vertrieben werden
sollen. Vertrieben in ein Künstlergetto, daß man bequem zur
Innenstadt hin abriegeln kann. Nichts gegen Flingern, Flingern ist ein
Super - Stadtteil, aber:
Ich finde nicht, daß man das durchgehen lassen darf.
In Bälde werde ich zu dem Thema ein Forum einrichten.
Es gibt da aber demnächst noch ein paar andere Sachen.
see yah
So, jetzt ist das Forum fertig. Zu dem Thema gibt es jetzt ein Forum,
in dem man darüber Diskutieren kann und seine Meinung schreiben kann zu
dem Thema:
Schlonz -
Bürgersaal
oder Künstlertreff?
schreibt mal was da rein